ENSEMBLE COLUSCA

Colusca, Cora Schmeiser, Lucia Mense, Susanne Ansorg, Heinric van Veldeke, Anna von Köln, Albertet de Sisteron, Hildegard von Bingen, Echoes of the Middle Ages, Rotterdam

v.l.n.r: Cora Schmeiser – Gesang; Lucia Mense – Block-und Traversflöte; Susanne Ansorg – Fidel und Rebec

Colusca, Cora Schmeiser, Lucia Mense, Susanne Ansorg, Heinric van Veldeke, Anna von Köln, Albertet de Sisteron, Hildegard von Bingen, Echoes of the Middle Ages, Rotterdam

PROGRAMME

• Der Seelen Paradies

Von himmlischer und irdischer Minne in der Musik des Mittelalters

Colusca holt Sie aus dem weltlichen Geschehen ab, erzählt durch die 800-jährige Musik des Mittelalters von irdischer und himmlischer Minne und erleuchtet das in der Seele vorhandene Paradies. Wie Pilger*innen beim Eintritt in die Kirche betrachtet und besingt Colusca unterschiedliche Stationen der Kirche, um schließlich in die paradiesischen Sinnes- und Gefühlsebenen des Hortus conclusus einzutauchen. In diesem befindet sich wunderliche Natur als Abbild für die fünf menschlichen Sinne. Maria, die sogenannte Königin der Engel, präsidiert darin in Liebe und Empfindung. ‘Des Menschen Seele, die das Paradies besitzt’ wird im Codex Engelberg besungen. Die ist Anlass, diesen Klangfarben des Lebens nachzuspüren und zukunftsgerichtet die engelische Lichtverbindung aufzusuchen. Mit Hildegard von Bingens Vision von der Mitte der Geheimnisse und ihrem Gesang an die Engel, der 800-jährige Weisheit birgt, erheben wir uns einen Moment über den Alltag.

• Goldenes Licht des Himmels

Mit Engeln durch das Jahr

Engelwesen gelten als Vermittler zwischen Mensch und Gott, als Deuter von Geschehnissen, Heilbringer. Allen voran die Erzengel: Gabriel, der Maria die frohe Botschaft bringt; Raphael, der Engel des Heils und Michael der Anführer der himmlischen Heerscharen. Laut der Offenbarung besiegt er den Satan und stürzt ihn hinab. Der gefallene Engel verödet die Erde und vernichtet die Seelen.
Die Marienverehrung ist im Mittelalter der Ort der Engelmusik schlechthin: Maria, der Stern des Meeres, strahlt über den Engeln. Nach der legenda aurea ist die Aufnahme Mariens in den Himmel von Engelchören, Jubilieren, Tanz und Instrumenten begleitet. Sogar die Hölle fällt – widerwillig und mit Geschrei – in das Lob ein.

Der Musikhistoriker Elias Salomo schreibt 1274, dass alle Musik von Engeln erschaffen sei, da das Jubilieren zu ihrem Wesen gehöre. Die Sprache der Engel ist Latein. Spätere Lieder binden das Volk mit ein, indem das Ereignis in der Landessprache erzählt, das Gloria der Engel wiederum auf Latein gesungen wird. Engelmusik ist einstimmig – als ungeteilter, Gott zugewandter Lobgesang. Erst im Laufe des Mittelalters empfand man die Dreistimmigkeit als besonders feierlich: ein Abbild himmlischer, von Engeln zelebrierter Musik.

Gast: Vincent Kibilis, Harfe

• Hinter den Wolken glänzt das Morgenlicht - Inter nebulas stella matutina

Sinn und Wahnsinn in Handschriften des 13. bis 16.Jahrhunderts zu Ehren der Heiligen Dympna

‘Hinter den Wolken glänzt das Morgenlicht’ hat seinen Ursprung in der Legende der Heiligen Dympna, einer irischen Prinzessin des siebten Jahrhunderts. Im Offizium der Heiligen Dympna von Geel wird sie als Schutzpatronin derjenigen besungen, die ‘ihren Kopf verloren haben‘. Dympnas Lebensgeschichte beinhaltet ihre Kraft, ihre Ausbildung, den Missbrauch durch ihren Vater, ihre Enthauptung und letztendlich ihr Martyrium. Ein Programm mit einzigartigen Melodien und Texten, die zum ersten Mal wieder seit 500 Jahren zu hören sind.

O Seel‘, wo bistu morgen?

'Weltschmerz' und 'Himmelsglück' in der Musik des Mittelalters

Mit dem Programm O Seel‘, wo bistu morgen? schlägt das Ensemble COLUSCA eine musikalische Brücke zwischen den Emotionen der mittelalterlichen Pestzeit und der aktuellen Pandemie. Rund um die Themen: Täuschung, Angst, Schicksal, Abhilfe und Schöne Welt präsentieren sie Werke u.a. von van Veldeke, Anna von Köln, de Sisteron, Hildegard von Bingen und verschiedene mittelalterliche Handschriften (Llibre Vermell, Codex Paris BN Fr. 844).

 

Die Vorliebe des Ensembles COLUSCA gilt dem Grünspan des Mittelalters: wenn man ihn abreibt, kommen unerhörte Musikschätze ans Tageslicht. Das Frauen-Trio rückt der Patina mit Stimme, Flöte und Fidel zu Leibe und fördert dabei Texte zutage, die so modern sind, dass sie mitunter fast dadaistisch anmuten.

COLUSCA feierte ihr Debut im August 2020 bei Wunderhören in Worms. Als ausgewiesene Spezialistinnen der frühen europäischen Musik verstehen es die drei Musikerinnen, ihren Programmen und Interpretationen Frische und Aktualität zu verleihen.

Die Musikerinnen von COLUSCA sind Cora Schmeiser (Rotterdam), die Gesang und Klanggedichte aus verschiedensten Zeiten kombiniert, Lucia Mense (Köln), die auf Block- und Traversflöten Musik aus allen Zeiten improvisiert und interpretiert und Susanne Ansorg (Dresden), die weltweit auftritt mit Fidel und Rebec und sich intensiv für das Erklingen der Musik des Mittelalters einsetzt (s. Künstlerische Leiterin des montalbâne-Festival). Die drei Musikerinnen treffen sich auch regelmäßig bei den Projekten und Konzerten von Ars Choralis Coeln.

Klicke hier für die ausführlichen Biographien

 

Aufnahme des COLUSCA's Konzerts August 2020 während des “Wunderhören” Festivals in Worms.

 

Heinric van Veldeke: Tristran muose sunder sînen danc

 

Albertet de Sisteron: Belle m’eis la veis altana


 

Colusca, Cora Schmeiser, Lucia Mense, Susanne Ansorg, Heinric van Veldeke, Anna von Köln, Albertet de Sisteron, Hildegard von Bingen, Echoes of the Middle Ages, Rotterdam

Colusca, Cora Schmeiser, Lucia Mense, Susanne Ansorg, Heinric van Veldeke, Anna von Köln, Albertet de Sisteron, Hildegard von Bingen, Echoes of the Middle Ages, Rotterdam

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Colusca, Cora Schmeiser, Lucia Mense, Susanne Ansorg, Heinric van Veldeke, Anna von Köln, Albertet de Sisteron, Hildegard von Bingen, Echoes of the Middle Ages, Rotterdam

Colusca, Cora Schmeiser, Lucia Mense, Susanne Ansorg, Heinric van Veldeke, Anna von Köln, Albertet de Sisteron, Hildegard von Bingen, Echoes of the Middle Ages, Rotterdam